Was ist Curling?
Wissenswertes über den Sport Curling
Millionen Menschen auf der Welt sind begeisterte Curlingspieler.
Sie spielen es, um sich zu erholen und ihre sportlichen Kräfte zu messen - Es ist in vielen Ländern ein Breitensport, der von Männern und Frauen, Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 99 Jahren betrieben wird.
Curling ist ein Spiel, dem Geschicklichkeit und Überlieferung zugrunde liegen. Einen meisterhaft gespielten Stein zu verfolgen, bedeutet eine Augenweide; noch schöner jedoch ist die Beachtung der jahrhundertealten Tradition, die der wahren Wesensart des Curling innewohnt.
Curler spielen um zu gewinnen, nie aber um den Gegner zu erniedrigen. Ein echter Curler zieht die Niederlage einem ungerechten Sieg vor. Ein guter Curler wird nie versuchen, seinen Gegner abzulenken oder ihn daran zu hindern, sein Bestes zu geben. Kein Curler verstößt absichtlich gegen die Spielregeln oder eine der (geschriebene oder ungeschriebenen) Überlieferungen. Sollte er aber ungewollt einen Fehler begehen und sich dessen bewußt sein, so ist er der erste, der diesen zugibt.
Wesen und Geist des Curling (Spirit of Curling)
Eine Mannschaft besteht aus vier Spielern, welche das ganze Spiel in der gleichen Reihenfolge spielen - man spricht vom Spieler 1,2,3 und 4. Jeder Spieler spielt zwei Steine pro Kehre (END), die er abwechselnd mit der gleichen Nummer (Position) des gegnerischen Teams spielt. Ein End ist beendet, wenn alle 16 Steine gespielt sind.
Jedes Team bestimmt einen Mannschaftsführer (SKIP), der mit Hilfe des Besen die Richtung und mit der Hand die gewünschte Drehung (HANDLE) anzeigt. Der Skip spielt in der Regel die Nr4 und damit die letzten beiden Steine. Spielt der Skip seine Steine, wird er von einem seiner Mitspieler im House vertreten.
Jedes Team versucht so viele Steine als möglich in einen Kreis (HOUSE) von 3.66 m Durchmesser zu spielen, gezählt werden jedoch nur jene Steine, welche näher dem Zentrum liegen als der beste Stein des Gegners. Wer nach einer im voraus festgelegten Anzahl von Ends - in der Regel 8-10 -mehr Steine gebucht hat, gewinnt das Spiel.
Grundbegriffe
Das Team




Ein Curlingteam besteht aus vier Spielern und jedes Mitglied des Teams hat ganz bestimmte Aufgaben und Pflichten.
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der Spielführer, spielt in der Regel als Nummer 4 die beiden letzten Steine des Teams. Er zeigt mit dem Besen den Zielpunkt (gibt das Eis) und mit der Hand die gewünschte Drehung (Handle) an. Er ist der Taktiker und Stratege des Spiels, studiert das Eis, um herauszufinden, wie stark es den Lauf des Steines beeinflußt |
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die Nummer drei, der Vice-Skip, spielt zwei Steine pro End, wischt die Steine der Nummer 2 und 1, hält den Besen für die Steine des Skips und steht dem Skip in taktischen Fragen beratend zur Seite. |
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die Nummer zwei, spielt ebenfalls zwei Steine pro End und wischt alle anderen Steine. |
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die Nummer 1, eröffnet das Spiel für das Team mit den ersten zwei Steinen und wischt falls erforderlich alle anderen Steine. |
Während des Spieles darf die Reihenfolge der Spieler nicht geändert werden. Ein Team kann ausnahmsweise auch mit nur 3 Spielern antreten. In diesem Falle spielen die Nummer 1 und 2 je 3 Steine.
Das Wischen
Durch das Wischen wird ein dünner Wasserfilm erzeugt. Dadurch wird der Lauf des Steines beeinflußt. Durch die Verminderung der Reibung wird die Gleitdistanz verlängert und auch die Kurve (Laufbahn), die der Stein läuft, verringert.
Die Steine

Die Steine werden aus schottischem oder walisischem Granit hergestellt. Ein Stein, einschließlich Griff und Bolzen, darf nicht mehr als 19,96 kg wiegen, den Umfang von 91,44 cm nicht überschreiten. Seine Höhe soll nicht weniger als 11,43 cm sein.
Auf jedem Stein befindet sich ein Griff, das sogenannte "HANDLE", mit dem dem Stein die Drehung "IN-HANDLE" oder "OUT-HANDLE" mitgegeben wird.
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In der Ausgangsposition steht der "Stundenzeiger" (Daumen) auf ca. 10 Uhr. Erst gegen Ende der Gleitphase (Sliding) wird das Handgelenk im Uhrzeigersinn so gedreht, daß der Daumen auf 12 Uhr steht. Die Handinnenfläche zeigt nach vorne (In-Handle). |
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Die Ausgangsposition ist auf ca. 14 Uhr ausgerichtet. Nun wird das Handgelenk gegen den Uhrzeigersinn auf 12 Uhr gedreht. Mit dem Erreichen der 12 Uhr Position des Daumens ist die Zeit erreicht, den Stein gleiten zu lassen. Die Handaußenfläche zeigt nach vorne (Out-Handle). |
Das Spielfeld

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Bezeichnung für das Spielfeld. Es besteht aus 2 identischen Teilen eines 42 m langen Eisrechteckes. Jedes Ende enthält das "Hack" (Fußstützen), das "House" (die Ringe), die Hog-Line und die Tee-Line. |
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Konzentrische Kreise formen das "House". Nur jene Steine, welche sich im "House" befinden, oder es zumindest berühren, dürfen für das Score gezählt werden. Die Kreisringe werden von Außen nach Innen als 12-Fuß, 8-Fuß und 4-Fußkreis bezeichnet. In der Mitte befindet sich ein weiterer kleiner Kreis, das Zentrum, das heißt "Tee". |
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Fußstütze, gegen welche der Spieler die Fußspitze aufsetzt, um die Steinabgabe vorzunehmen. A = für Rechtshänder, B = für Linkshänder Regel: wenn ein Spieler vom falschen Hack abspielt, ist der Stein ungültig und muß entfernt werden. |
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Linie, die den "Rink" längs halbiert und durch den Mittelpunkt des "House" verläuft. |
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Grenzlinie hinter dem "House". Ein Stein der diese Linie vollständig überschritten hat, muß entfernt werden. |
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Mittelpunkt des "House" |
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Linie, die quer durch den Mittelpunkt des "House" gezogen ist. |
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Linie, die vor dem "House" quer zum Rink gezogen ist. Regel: Ein Stein, der die entferntere Linie nicht vollständig überschritten hat, ist ungültig und muß entfernt werden, es sei denn, daß er einen noch im Spiel befindlichen Stein berührt hat. Im weiteren muß bei der Abgabe der Stein vor Erreichen der näheren "Hogline" die Hand des Spielers verlaßen haben. |
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Jener Stein, der diese Trennlinie beim Stillstand, oder während des Laufes berührt, ist zu entfernen. |
Spielelemente
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gleitende Steinabgabe |
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Kieseleis - durch feines Besprühen mit Wasser wird eine gekörnte Eisoberfläche erreicht.. |
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ein Spielabschnitt (eine Bahn) beim Curling. |
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umfaßt in der Regel 8-10 ENDS. Die Anzahl der Ends ist aber je nach Art des Turniers variabel. |
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Münzwurf zur Entscheidung, wer das Spiel beginnt. Der Sieger des Toss hat im ersten End den Vorteil des letzten Steines, der Verlierer hat Steinwahl und beginnt das Spiel. Die weiteren Ends beginnt jeweils jenes Team , welches das vorangegangene End gewonnen hat. |
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Nuller-End - nachdem alle 16 Steine gespielt sind, liegt kein Stein im House, somit erhält keine Mannschaft einen Stein (Punkt). |
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Vier oder mehr erzielte Steine in einem End. |
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zu punkten, ohne den letzten Stein zu haben. |
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Spielstand |
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bei der Abgabe muß der Stein die Hand verlassen haben, bevor er die nähere Hog-Line erreicht hat. Ist dies nicht der Fall, so hat der Spieler überslidet und der Stein ist ungültig. |
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Schiedsrichter, wird in Zweifelsfällen von den Skips angerufen. |
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Schottischer Besen - Besen aus Schweine- oder Pferdeborsten. |
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Kanadischer Besen - Besen aus gebündeltem Maisstroh. |
Curling-Fachausdrücke
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langsamer Stein ins House. |
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schneller Stein, um gegnerischen Stein aus dem House zu entfernen. |
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Wächter - Stein vor den Houses - zwischen HOG-LINE und H0USE, zum Schutz eigener Steine. |
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Guard im seitlichen Bereich vor dem House. |
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ein Stein, der knapp an einer Guard vorbeigespielt wird und hinter dieser Guard versteckt liegen bleibt. |
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mit einem laufenden Stein wird ein liegender Stein berührt, um die Richtung des laufenden Steines zu verändern. |
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ein Stein, der an einen im House befindlichen Stein gespielt wird , ohne diesen zu bewegen. |
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ein Stein, der zwei gegnerische Steine aus dem Hause schiebt. |
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der gegnerische Stein wird so entfernt, daß der eigene Stein trifft und von der Aufprallstelle weggleitet, um an anderer Stelle liegen zu bleiben. |
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der gegnerische Stein wird so entfernt, daß der gespielte Stein genau an der Aufprallstelle liegen bleibt. |
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ein "Take-out" entfernt eine gegnerische Guard und gleitet selber auch aus dem Spiel. |
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durch ein "Take-Out" wird ein vor dem House liegender Stein angespielt, der dann einen gegnerischen Stein im House entfernt. |
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der gespielte Stein stößt einen eigenen, vor dem Hause liegenden Stein ins House und gleitet selbst ebenfalls ins House. |
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der gespielte Stein stößt einen vor dem Hause liegenden Stein gerade ins House. |
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der Stein, der am nächsten am "TEE" (Mittelpunkt) liegt. |
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ein Stein, der knapp den äußersten Kreis berührt. |